Das Jean Monnet Centre of Excellence in European Studies bietet jährlich Graduiertenworkshops an, die sich an Master- und PhD-StudentInnen verschiedener Disziplinen richten. Schwerpunkte liegen zum einen auf der Methodenausbildung und zum anderen in der Vorbereitung auf den Übergang in die praktische oder akademische Arbeitswelt. Im sogenannten “practitioner’s stream” erhalten die TeilnehmerInnen nützliche Informationen über verschiedene EU-bezogene Karrierepfade in nationalen oder europäischen Institutionen, NGOs und Verbänden, dem Privatsektor usw. Darüber hinaus werden sie, je nach jährlich wechselndem Schwerpunkt, in unverzichtbaren Soft Skills geschult wie Rhetorik, Präsentationstechniken oder dem Verfassen von Policy Briefs.
Nachfolgend ein Bericht über den diesjährigen Workshop:
Das Jean Monnet Centre of Excellence in European Studies (JMCE) der Universität Osnabrück lud interessierte Studierende und Promovierende am Samstag, den 9. Mai 2015, zu einem ganztägigen Graduiertenworkshop mit Alumni der Universität ein.
Das JMCE hatte die große Ehre und Freude, ehemalige Studierende der Universität Osnabrück – hauptsächlich aus dem Studiengang Europäische Studien – für einen Tag als ExpertInnen ihres jeweiligen Arbeitsgebiets begrüßen zu dürfen.
Von studentischer Seite waren circa 25 TeilnehmerInnen gekommen, um sich über mögliche „Karrierewege in Europa“ zu informieren.
Nachdem der Workshop von Frau Prof. Dr. Andrea Lenschow und Herrn Dr. Jörg Baudner eröffnet worden war, sprachen zunächst drei ReferentInnen aus den Bereichen Wirtschaft und Interessenverbände. Frau Kristina Kiefer, tätig bei ICF Mostra in Brüssel als Media Relations Officer, berichtete ebenso wie Frau Lisa Kretschmann (European Federation of Envelope Manufacturers, FEPE, Brüssel) von der internationalen Atmosphäre in Belgiens Hauptstadt. Herr Dominik Vorholt, Mitarbeiter bei Köster Kommunikation in Berlin, sprach von der „Nähe zu Brüssel“ bzw. dass man auch in Berlin täglich mit Europa und der EU zu tun habe. Er ging näher auf seinen persönlichen Lebenslauf ein und ermutigte Studierende, auch mal etwas Neues auszuprobieren oder sich neu zu orientieren, wenn man merkt, dass der eingeschlagene Weg nicht der richtige zu sein scheint.
Anschließend gab es einen kleinen inhaltlichen Einschnitt, als Frau Dr. Elke Bertke vom Zentrum für Promovierende der Universität Osnabrück (ZePrOs) über die Möglichkeiten des Promovierens berichtete und die TeilnehmerInnen mit den Angeboten des ZePrOs vertraut machte.
In der darauffolgenden Mittagspause (ebenso während der Kaffeepause) wurde von der Firma „Fautz Catering“ für ein sehr abwechslungsreiches und schmackhaftes Buffet gesorgt. Während der Pausen bot sich für den einen oder anderen die Gelegenheit, die ReferentInnen persönlich anzusprechen.
Nachmittags widmete sich der Workshop den Bereichen NGOs, öffentliche Verbände und EU- und staatliche Institutionen. Aufgrund des GDL-Streiks konnten leider nicht alle Referentinnen anreisen, jedoch gelang es, eine Liveschaltung nach Brüssel per Videotelefonie zu ermöglichen.
Zunächst sprach Frau Dr. Sonja Witte vom Verband Kommunaler Unternehmen (VKU, Brüssel und Berlin). Sie verwies auf die grundsätzlichen Unterschiede im Berufsleben, derer man sich bewusst werden müsse, beispielsweise zwischen ‚Generalisten‘ und ‚Spezialisten‘ und ob man eher introvertiert oder kommunikativ sei. Frau Katja Rottmann konnte sowohl von ihrer aktuellen Arbeit im Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg berichten, als auch von früheren Jobs und Praktika in NGOs und bei EU-Institutionen.
Frau Judith Bürger (EU-Parlament, Brüssel) und Frau Kathrin Obst (EU-Kommission, Brüssel) wurden virtuell zugeschaltet, sodass ihre wertvollen Erfahrungsberichte den Studierenden nicht vorenthalten werden mussten. Frau Bürger konnte genauere Informationen zu der Eignungsprüfung für EU-Institutionen („Concours“) geben, während Frau Obst über andere (Um-)Wege sprach, die ebenfalls (ohne Prüfung) in die Institutionen führen könnten.
Alle Alumni der Universität bestätigten, dass sich freundliches Nachfragen oder die Nutzung bereits vorhandener Kontakte im Zuge der Jobsuche durchaus bezahlt machen kann. Zudem sprachen Einige die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie (besonders bei MitarbeiterInnen von EU-Parlament und EU-Kommission) an, was von den Studierenden positiv zur Kenntnis genommen wurde.
Der diesjährige Graduate Workshop wurde von allen ReferentInnen und TeilnehmerInnen als Erfolg gewertet. Es wurde ebenso angeregt, ein ähnliches Format jährlich anzubieten, um Studierenden einen realistischen und auch motivierenden Einblick in das Arbeitsleben als AbsolventIn eines geisteswissenschaftlichen Studiengangs zu geben.
Informationen über den Graduate Workshop 2013 finden Sie im Archiv.